dann kannst Du auch gut für Deine Kunden sorgen!
Kosmetiker:innen gehören zur Berufsgruppe der Dienstleister. In diesem Wort steckt schon das Wort „dienen“, welches oft mit „sich klein machen“ oder „sich nicht wichtig nehmen“ missverstanden wird. In Ausbildungen wird uns vermittelt: „Lächle“, „sei immer freundlich“, „sei hilfsbereit“, „hör zu“, „arbeite konzentriert“, „es ist nicht wichtig wie es dir geht, es zählt der Kunde“. Diese Hinweise haben ganz sicher ihre Berechtigung, der wichtigste Punkt allerdings wird oft übersehen: Nur dann, wenn unsere eigenen Energiespeicher voll sind, geben wir aus vollem Herzen, mit ganzer Hingabe und liefern 100% Leistung.
Für mich ist dieser Beruf der schönste der Welt! Aber nicht, weil ich diese „Lehrsätze“ so verinnerlicht habe, sondern weil dieser Beruf mir so viel zurückgibt. Er verlangt so viel ab an Geduld, Disziplin, Zuwendung, hochwertiger Arbeit, Liebe zu meinem Tun. Ich habe gelernt als Erstes und ganz besonders für mich selbst gut zu sorgen. Dann fließt die Arbeit, ich erhalte positive Rückmeldungen von meinen Kund:innen, sehe positive Resultate und habe viele zufriedene Stammkunden in meinem Studio.
Wer nicht gut für sich selbst sorgt verliert langfristig die Freude an seiner Arbeit, brennt aus.
Wie viele junge Kosmetiker:innen hören nach der Lehre wieder auf mit ihrem Beruf, wandern in andere Branchen ab? Es ist so schade, wenn das ursprüngliche Feuer der Begeisterung für diesen gewählten Beruf erlischt. Klar, es mag immer mehrere Gründe dafür geben, aber ganz sicher ist mangelnde Fürsorge für sich selbst ein ganz wesentlicher. Das wird ja üblicherweise auch nicht in der Ausbildung unterrichtet.
Daher stelle ich bei meinen cosmeticcoachings immer eine schlichte Frage an den Anfang: „Wie geht es Dir?“
Und ich bekomme viele, ganz verschiedene Antworten!
Gerade heute hatte ich mit einer jungen Kollegin ein eindringliches Erlebnis:
Mir war schon seit längerem aufgefallen, dass sie oft kränkelte, häufig sehr blass war und so sprach ich das Thema „Stärkung des Immunsystems“ an und fragte sie, was denn ihr Immunsystem immer wieder so unter Druck setze. Sie brach plötzlich in Tränen aus und erzählte mir, wie sehr sie sich um ihren kranken Vater sorge, der an einer schweren, chronischen Krankheit leidet. Nun war es heraus, meine Vermutung hatte sich bestätigt. Der Druck war plötzlich weg und wir konnten in Ruhe über ihre Sorgen sprechen und wie sie sich selbst und damit ihr Immunsystem vielleicht in Zukunft stärken könne.
Dinge anzusprechen ist ein ganz wichtiger Punkt in unserem Arbeitsalltag, nichts unter den Tisch zu kehren, drüber hinwegzugehen oder klein zu reden. Das zehrt aus!
Ein offenes Gespräch im Vertrauen, ein Trainingsabo im Fitnessstudio, eine Ausbildung in "superfood", einmal 12 Stunden durchschlafen - was auch immer Euch die notwendige power gibt - das gilt es herauszufinden und zu l e b e n. Damit wir auch mit dieser power :-) arbeiten können!